Gemeinsam Konzept erarbeiten

von Reinhard Mau

Delegiertenversammlung des Stadtsportverbandes: Bürgermeister spricht Energiesparen an

„Wir werden das warme Wasser nicht abdrehen“. Mit diesen Worten hat Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer am Dienstagabend auf der Delegiertenversammlung des Stadtsportverbandes (SSV) erste Überlegungen zum Energiesparen vorgestellt. Das Thema sei „schwer und nicht schön. Aber wir werden uns damit auseinandersetzen.“ Er sei zuversichtlich, wenn sich alle „ein bisschen einschränken, werden wir das schaffen“, appellierte er im Dorfgemeinschaftshaus Laggenbeck an die rund 60 Vertreter der Sportvereine, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Bürgermeister kündigte an, die Verwaltung werde gemeinsam mit den Vereinen ein Konzept entwickeln, wie etwa 15 Prozent des Stroms gespart werden könnten. Das sind nach den Worten Schrameyers rund 24000 Kilowattstunden. Mittelfristig wolle die Verwaltung ein Sparziel von 20 bis 25 Prozent erreichen.

In seinem Grußwort erklärte der Bürgermeister, die Öffnung der Sporthallen in den Ferien könne sich durchaus zu einer Dauereinrichtung entwickeln – die Delegierten applaudierten. Derzeit sei die Verwaltung dabei, alle Sporthallen mit Defibrillatoren auszustatten.

SSV-Vorsitzender Frank Nottekämper erklärte in seinem Rechenschaftsbericht, der Vorstand mache mit einer kleinen Kampagne Werbung in eigener Sache.

„Wir besuchen die Mitgliedsvereine vor Ort und erläutern die Arbeit des Stadtsportverbandes“. Zugleich diene der Austausch dazu, die „Sorgen und Nöte an der Basis“ kennenzulernen. Es sei unter anderem „schwierig geworden“, Ehrenamtliche für die Arbeit in der Leitung von Vereinen oder Gruppen zu finden. Als „gesellschaftlich notwendige Entscheidung“ bezeichnete der Vorsitzende den Aufruf des SSV an die Mitgliedsvereine, sich an den Demonstrationen „impfen statt schimpfen“ gegen die Corona-Spaziergänge zu beteiligen. Die Aktion sei ein großer Erfolg gewesen.

Geschäftsführer Erhard Kurlemann erläuterte den Kassenstand des SSV. Die Versammlung entlastete den Vorstand mit großer Mehrheit. Der stellvertretende Vorsitzende Martin Theissing, Beisitzer Leopold Klaus und Frauenbeauftragte Anna Elbers wurden in ihren Ämtern betätigt.

Das Projekt „Sportplatz Kommune“ ist inzwischen erfolgreich angelaufen und wird Anfang 2023 fester Bestandteil des Angebots der beteiligten neun Kitas aus Ibbenbüren, Hörstel und Tecklenburg. Projektleiterin Sigrid Düpjohann erläuterte, Ziel sei, sowohl die Zahl der Kitas zu erhöhen als auch Grund- und weiterführende Schulen in das Projekt zu integrieren. Es gehe darum, den Sport „in die Lebenswirklichkeit der Kinder“ zu bringen. Dieses stelle sich auch als Chance für die Vereine dar, da ab 2026 ein Anspruch auf Ganztag in den Schulen bestehe. „Das bedeutet, dass es für Vereine immer schwieriger wird, Kinder zu erreichen, insbesondere wenn Familien selbst keinen Bezug zu Bewegung oder Sport haben.“

Aktuell würden durch die Sportangebote in den Kitas rund 300 Familien erreicht. Der TVI stelle als Verein die organisatorische Logistik, habe aber großes Interesse daran, die Vereine vor Ort „wegen der kurzen Wege“ in die Arbeit einzubinden. Das Projekt sei ein „wichtiges Thema für eine Zukunft in Bewegung“. Der TVI sehe sich als Vorreiter und wolle andere Vereine motivieren, gleichsam Werbung in eigener Sache zu machen.

Rainer Gudd, stellvertretender Cheruskia-Vorsitzender, machte auf einen Widerspruch aufmerksam. Der Kreissportbund unterstütze ein Programm für Bewegungskindergärten; der Landessportbund werbe für das Projekt Sportplatz Kommune. „Wir können uns keine Übungsleiter schnitzen“, betonte Gudd. Der SSV-Vorstand will in Gesprächen mit KSB und LSB versuchen, das „gemeinsame Ziel, Kinder zum Sport zu bringen“ für die Vereine und deren Engagement zu konkretisieren.

Der SSV hat einen neuen Verein aufgenommen. Die Versammlung stimmte am Dienstagabend dem Antrag der Rollsportfreunde Ibbenbüren einstimmig zu. Vorstandsmitglied Maxim Kirillov stellte den Verein vor, der sich seit der Freigabe der Skate-Anlage am Aasee großer Nachfrage erfreue. Zugleich informierte Frank Nottekämper, dass die Beach-Soccer den SSV zum Jahresende verlassen.

Derzeit gehören 38 Vereine mit rund 13500 Mitgliedern dem Stadtsportverband Ibbenbüren an.

SSV-Vorsitzender Frank Nottekämper hat sich am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion zum Thema Energieeinsparungen geäußert. Der Wunsch des Stadtsportverbandes sei, zusammen mit der Stadtverwaltung einen Fragenkatalog für die Vereine zu erarbeiten. Und was die zunächst angepeilten 15 Prozent Einsparungen betrifft, sagte Nottekämper: „Da bin ich sehr zuversichtlich, dass unsere Mitgliedsvereine das hinbekommen.“ Womit der SSV nicht einverstanden sei, so der Vorsitzende, seien komplette Hallen- oder Bäderschließungen oder komplett abgestellte Duschen.-

Bericht und Foto aus der IVZ-aktuell 25.08.2022

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